Freiburg
verzichtet auf Jagdsteuer
Freiburgs
Jäger bezahlen der Stadt Jagdpacht, aber keine Jagdsteuer –
wie in allen anderen Stadtkreisen des Landes. Dagegen erheben
aber alle Landkreise eine Jagdsteuer. Warum Freiburg in Zeiten
knapper Kassen auf diese Einnahme verzichtet, will jetzt die
Fraktion „Junges Freiburg“ wissen. Derzeit prüfe die
Verwaltung, ob eine Jagdsteuer die städtischen Haushaltslöcher
stopfen könne.
Nur
gut zwei Dutzend Jäger müssten die Steuer überhaupt bezahlen.
Bis 1978 nahm die Stadt etwa 5000 Euro an Jagdsteuer ein.
Betroffen waren nur rund 25 Jäger. Daran hat sich bis heute
nichts geändert, selbst wenn sich die Pachtpreise
zwischenzeitlich erhöht haben. Nach wie vor haben nur gut zwei
Dutzend Jäger die neun städtischen Jagdbezirke gepachtet.
„Deshalb gehen wir nicht davon aus, dass die Steuereinnahmen
jetzt deutlich höher liegen als damals“, sagt
Rathaussprecherin Martina Schickle. Wie viel Geld die Stadt
durch die Jagdsteuer einnehmen könnte, prüft die Verwaltung
derzeit. „Aufwand und Kosten stehen in keinem vernünftigen
Verhältnis“, sagt Forstamtsleiter Hans Burgbacher. Viel zu
viel Verwaltungsaufwand sei es, diese Steuer zu erheben, die
dann doch wieder im Stadtsäckel landet: "Da ist es
einfacher, gleich die Pacht zu erhöhen."
Der
Landesjagdverband (LJV) hat Ende September die Landesregierung
aufgefordert, die Steuer abzuschaffen. Schließlich sei Baden-Württemberg
eines der letzten Bundesländer, das die Steuer überhaupt noch
erhebe. Mit einer soeben ins Leben gerufenen
Unterschriftenaktion kann sich jeder Jäger beteiligen. BHA
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