Wald geht es etwas
besser
"Ausnahmsweise
ein normales Jahr" habe der Wald hinter sich, dadurch ist
er "dunkelgrüner" geworden, "nicht gesund, aber
auf dem Weg der Besserung". Diese optimistischen Töne ließ
Forstamtsleiter Dr. Ulrich Wilhelm bei der Waldbegehung im
herbstlich gefärbten Rheinauer Stadtwald vor den Mitgliedern
des Forstausschusses verlauten. Im Süden der Stadt sei die grüne
Lunge sowieso immer etwas gesünder als beispielsweise im Käfertaler
Wald. "Die Käfertaler trinken dem Wald seit 1875 das
Wasser weg", so Wilhelm.
Entrüstet schimpfte
Revierleiter Walter Pfefferle bei der Besichtigung des
Waldspielplatzes Pfingstberg über einen Diebstahl besonderer
Art. Ein Schatten spendender, teurer Walnussbaum, der Kinder vor
Hitze bewahren sollte, wurde ausgegraben und mitgenommen:
"Der ziert nun womöglich einen Garten." Ansonsten
freuten sich alle über den schönen Waldspielplatz, der mit
Spenden renoviert und erweitert werden konnte.
An einer jungen
Kiefernpflanzung erläuterte Revierleiter Axel Dahlheimer, warum
ein Zaun die jungen Pflanzen schützt: "Hier sind Karnickel
das Problem, die würden sonst die Kiefern fressen." Daher
ist der engmaschige Zaun nur einen Meter hoch, aber 30
Zentimeter tief in den Boden eingegraben worden. Ziel allen
waldbaulichen Handelns sei es, einen buntgemischten, stufigen
Wald zu erzielen mit möglichst vielen heimischen Baumarten.
Leider wachse an vielen Stellen mittlerweile auch der
importierte Essigbaum, der wohl von Gartenbesitzern illegal
entsorgt worden sei, mutmaßte Dahlheimer. Bürgermeister Lothar
Quast bemängelte zudem, dass es immer noch illegale Müllkippen
im Wald gebe, wo vor allem Sperrmüll abgeladen werde.
Zum letzten Mal führte
Dr. Ulrich Wilhelm die Stadt- und Bezirksbeiräte durch den
Stadtwald, ab sofort wird der Stadtwald vom Forstamt
Schwetzingen unter der Leitung von Sebastian Eick betreut. Der
52-jährige, gebürtige Stuttgarter kennt die Probleme der
Rheinwälder schon lange, leitet er doch seit 1998 das
Schwetzinger Forstamt, zuvor war er drei Jahre in Bruchsal. Dr.
Wilhelm übernimmt künftig die Verantwortung für den
Forstbereich des Rhein-Neckar-Kreises. "Das ist ein
Wechsel, den wir uns nicht gewünscht haben", merkte Quast
an. Die Entscheidung sei aber im Einvernehmen mit der Stadt gefällt
worden.
Quelle:
Mannheimer Morgen
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