Wohlgelegen:
Wohnen und soziales Umfeld sollen verbessert werden /
Stadtteilkonferenz in Vorbereitung
Ein vergessener Stadtteil?
Als
einen ersten Versuchballon werten Stefan Möhrke-Eberhardt von
der GBG-Wohnbaugesellschaft, Dr. Ulrike Freundlieb-Winkler von
Biotopia und Edmund Sichau vom Jugendamt der Stadt ein Treffen
zu den Perspektiven im Stadtteil Wohlgelegen. Fernziel ist es,
den Wohnraum und das soziale Umfeld zu verbessern. Zunächst
aber sollen die Bewohner und Gewerbetreibende in die weiteren
Planungen einbezogen werden. Die eingeladenen Vertreter von
Politik, Behörden, Institutionen und Betrieben befürworteten,
eine erste Stadtteilkonferenz vorzubereiten. Studenten der
Fachhochschule für Sozialwissenschaften haben in einer Studie
Strukturdaten für den Stadtteil ermittelt. Danach wohnen in
Wohlgelegen sowohl überdurchschnittlich viele junge, aber auch
alte Menschen. Die Wohnungen bestehen überwiegend drei Zimmer.
Die Arbeitslosigkeit wird auf 9,7 Prozent geschätzt, was über
dem Durchschnitt der gesamten Stadt liegt. Von 5671 Bewohnern
sind 3642 erwerbsfähig, davon wiederum sind 353 arbeitslos.
Wohlgelegen habe sich zu einem Stadtteil entwickelt, in dem sich
Menschen mit niedrigem Einkommen ansiedeln, stellte Sichau fest.
Von einer relativ hohen gefühlten Arbeitslosigkeit sprach
Freundlieb-Winkler. Defizite wurden ausgemacht, weil es kein
Zentrum im Stadtteil gibt. Die Angebote für Jugendliche sind spärlich
und zu weit entfernt, wie etwa die Sportstätten im Herzogenried.
Eine stärkere Identifikation der Bewohner mit ihrem Stadtteil müsse
erreicht werden, so Möhrke-Eberhardt. Der Name Wohlgelegen
klinge gut, sei attraktiv und habe eine gute Verkehrsanbindung,
der viel Gewerbe anzieht, stellte Stadtrat Konrad Schlichter
fest. Ein großer Strukturwandel sei vonstatten gegangen. Der
einst vorzeigbare Stadtteil sei mittlerweile etwas
heruntergekommen. Eine optische Aufwertung der Wohnungen seitens
der GBG sei dringend nötig. Die Vorbereitungsgruppe war sich
darin einig, dass nun Mitstreiter gesucht sind. In die weiteren
Überlegungen sollen nicht nur die Bewohner sondern auch die im
Stadtteil angesiedelten Unternehmen eingebunden werden. Fernziel
könnte die Installation sein. Eine erste Stadtteilkonferenz, zu
der alle Bewohner eingeladen werden und ihre Sorgen und Wünsche
vortragen können, ist für das erste Quartal 2009 in Auge
gefasst. has
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